Erklärvideo: ETF - einfach erklärt

Michael ist Besitzer einer Limonadenfabrik. Mit seiner „Zitrus AG“ ist er vor 10 Jahren an die Börse gegangen und seit neuestem auch im weltweiten Frucht-ETF vertreten. ETF steht für „Exchange Traded Fund“ oder auf deutsch „börsengehandelter Fonds“. Für Menschen wie Susanne ist es eine Möglichkeit ihr Geld anzulegen.

 

Ein ETF bündelt mehrere Anlageprodukte aus einem Bereich und bildet deren Index ab – das ist der durchschnittliche Kurswert aller Produkte. Es gibt ETFs für den Aktienmarkt, für Anleihen, Rohstoffe oder sogar Immobilien. Einige decken nur nachhaltige oder soziale Anlagen ab, andere umfassen einzelne Regionen oder mehrere Länder. Es gibt sie für spezielle Branchen wie Verkehr, Industrie, Technologie oder auch die Lebensmittelbranche, zu dem in unserem Beispiel auch der Frucht ETF gehört. Darin enthalten sind die tausend wirtschaftsstärksten Firmen der Fruchtindustrie, so auch Michis Zitrus AG.

 

Anteile an ETFs werden - wie z. B. auch Aktien - an den Börsen gekauft und verkauft. Nun kann Susanne sich für viel Geld von jeder dieser Fruchtfirmen Anteile kaufen. Oder sie kauft sich für weniger Geld einen Frucht-ETF, wobei ihr Investment anteilig auf alle enthaltenen Anlagen verteilt wird. Der Index aller einzelnen Aktien und die Wertentwicklung des ETF-Bündels sind dabei fast identisch. Geht der Kurs runter, sinkt auch der Kurs des ETFs und umgekehrt.


 

Investiert man in einen ETF, spricht man auch von einem passiven Investment, da ETFs nicht wie Fonds, aktiv gemanagt werden, sondern vieles automatisiert abläuft. Deshalb zahlt Susanne beim Frucht-ETF auch weniger Gebühren als für ein aktiv gesteuertes Fondsinvestment. Der Nachteil beim ETF-Investment: Sollte der Kurs eines Produktes deutlich nach unten gehen, kann es schon mal dauern, bis das System diesen Wertverlust erkennt und den ETF anpasst. Bei einem aktiv gemanagten Fonds greift ein Fondsmanager schneller ein und kann die schlechtere Anlage zum Beispiel durch ein anderes Produkt ersetzt.

Da in einem ETF aber meist deutlich mehr Anlagen enthalten sind als in einem Fonds, kann bei einem Wertverlust einer Firma, diese Einbuße mit den Kursen der anderen Firmen ausgleichen werden – uns so ist der Verlust kaum spürbar.

 

Außerdem kann Susanne jederzeit einsehen, welche Anlagen im ETF enthalten sind; das Investieren ist schon ab einem einmalig geringeren Betrag möglich oder durch einen Sparplan z. B. schon ab 25 Euro monatlich; ETFs können täglich gehandelt werden und es gibt keine Mindestlaufzeit.

 

Aber aufgepasst! Wie bei allen Investments muss Susanne auch bei ETFs mit diversen Risiken rechnen und sich informieren, bevor sie ihr Geld anlegt. 

 

Michi freut sich auf jeden Fall, dass seine Zitrus AG in einem ETF vertreten ist - und über den Erfolg seines einst kleinen Saftladens …