Erklärvideo: Faschismus - einfach erklärt

„Nie wieder!“ Diese Worte hören wir in letzter Zeit häufig. Sie meinen: „Nie wieder Faschismus“ und sie sind so oder ähnlich auch auf verschiedenen Gedenksteinen und Mahnmalen zum 3. Reich und den Verbrechen des Nationalsozialismus zu finden. 

Obwohl Faschismus teilweise als eine Art Oberbegriff für verschiedene radikale politische Bewegungen genutzt wird, hat das Konzept einen konkreten Ursprung. Und zwar in Italien um 1915. Hier gründete Benito Mussolini nämlich zunächst die Fascio di azione rivoluzionaria. Diese war ein Vorläufer der späteren Partito Nazionale Fascista oder PNF.

 

Aber der Reihe nach. Fangen wir doch erst mal mit dem Begriff selbst an. Dieser stammt nämlich vom italienischen Wort „Fascio“ ab, was so viel wie „Bund“ heißt. Faschismus ist also vom Wortursprung her das „Bündlertum“. Das Symbol der Bewegung zeigt dann auch ein RutenBÜNDEL, welches bereits im alten Rom für die Stärke des Bundes gegenüber dem Einzelnen Stand. Auf dem Wappen der PNF und später auch des italienischen Staats ist auch genauso ein Rutenbündel zu sehen. 

 

Man könnte also mutmaßen, dass Mussolini ein Italien als Diktatur im Stile des alten Roms erschaffen wollte... - inklusive dem damit verbundenen Führerprinzip. Und damit war er zu dieser Zeit damals nicht alleine: Gerade Anfang des 20. Jahrhunderts hatten faschistische Regierungen Hochkonjunktur. Ihnen allen gemein: Ihre Anhänger waren radikal gegen Irgendetwas oder jemanden. Und dieses Etwas oder diesen Jemand machten sie dann für das Leid oder den Niedergang der eignen Gemeinschaft verantwortlich.

 


 


Und damit wären wir bei einer weiteren Besonderheit des Faschismus: eigentlich gibt es keine direkten politischen Inhalte. Vielmehr ist es eine Bewegung, die rechtsextreme, rassistische und fremdenfeindliche Gedanken propagiert. Interessanterweise haben es Faschisten trotz dieser Inhaltsleere – gerade zu wirtschaftlich schwierigen Zeiten – immer wieder geschafft, große Massen hinter sich zu vereinen.  

 

Einige der Gründe hierfür: Sie hatten einfache Antworten auf komplexe Fragen. Und: Sie waren bereit, sich zu radikalisieren. Und je gewalttätiger die Bewegung, je enthemmter die Massen, desto größer der Sog der faschistischen Ideologie. Das Endergebnis: Weltkriege, und Leid in unvorstellbarem Maße.

 

Am Ende ist Faschismus also kein besonders nachhaltiges Modell. Und trotzdem erleben faschistische Ideen leider gerade einen neuen Aufschwung. Wo das hinführen kann, will man sich nicht vorstellen.