Erklärvideo: Fachkräftemangel - einfach erklärt

Überall wird vom „Fachkräftemangel“ gesprochen. Aber was bedeutet das? Was genau ist eine Fachkraft und wie kann man dem Fachkräftemangel entgegenwirken? Das einfachste zuerst: Als Fachkräfte werden Menschen bezeichnet, die eine mehrjährige Ausbildung, Fortbildung oder ein Studium abgeschlossen haben. Verständlich.


Der Mangel an Fachkräften kann allerdings viele Ursachen haben:

Der demografische Wandel zum Beispiel. Der führt dazu, dass geburtenstarke Jahrgänge der Nachkriegszeit, die sogenannten Baby-Boomer nach und nach in den Ruhestand gehen, während immer weniger junge Menschen nachrücken - der Anteil der Erwerbstätigen schrumpft also.


Aber nicht nur das. Sie entscheiden sich auch immer öfter dazu das Abitur zu machen und studieren zu gehen, wodurch es in Ausbildungsberufen, an Nachwuchskräften fehlt. Das betrifft vor allem das Handwerk und die Pflege. Aber nicht nur Fachkräfte mit Berufsausbildungen fehlen. Es fehlen auch qualifizierte Experten, zum Beispiel Ärzte, Ingenieure und Informatiker.


 Ein weiterer Faktor ist das Bildungssystem. Die Arbeitswelt verändert sich rasant und die Kluft zwischen der erworbenen Fähigkeit in Ausbildung oder Studium und den Anforderungen des Arbeitsmarktes wird größer. Dazu zählt auch die Digitalisierung. Sie führt zu einem Bedarf an Arbeitskräften mit spezifischen Fähigkeiten, die oft schwer zu finden sind, weil das Bildungssystem diese Fähigkeiten nicht vermittelt. 

Arbeitsbedingungen sind ebenfalls ein Punkt. Vielen ist es wichtig, dass sie ihr Privatleben mit der Arbeit vereinbaren können – sie möchten beispielsweise neben der Arbeit auch Zeit für die Familie haben oder ihren Hobbys nachgehen. Wenn Unternehmen diese Bedürfnisse nicht erfüllen, entscheiden sich Arbeitnehmende wohlmöglich gegen sie. Schließlich wird die Fachkräftelücke außerdem durch frühzeitige Renteneintritte immer größer.


In einigen Bereichen mangelt es aber nicht nur an Fachkräften, sondern auch schon an Arbeitskräften an sich, so dass selbst Stellen, die keine hohe Qualifikation erfordern nur mit Mühe besetzt werden können.

Die Folgen sind, dass die Produktionskosten steigen, Produktionsvolumen abnehmen und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sinkt. All dies kann zur Folge haben, dass das gesamte Wirtschaftswachstum stagniert oder sinkt.


 Aus diesem Grund wird seit Jahren darüber diskutiert, wie man dem Fachkräftemangel begegnen kann. Von technischen Lösungen, wie Digitalisierung über eine qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland sowie die Verlängerung der Lebensarbeitszeit oder die Qualifikationserhöhung von Mitarbeitenden sind hier verschiedene Ansätze im Gespräch. Fest steht: Für den Fachkräftemangel gibt es keine universelle Lösung. Er ist das Ergebnis eines kontinuierlichen Strukturwandels, mit dem sich leider erst viel zu spät beschäftigt wurde.